Hausarzt- und Telmed-Modelle

So sparen Sie Prämien mit Hausarzt- und Telmed-Modellen

Die Gesundheitskosten in der Schweiz steigen stetig – und mit ihnen die Prämien der Krankenkassen. Dabei wissen viele Versicherte nicht: Wer auf gewisse Freiheiten verzichtet, kann jährlich mehrere Hundert Franken an Prämien sparen. Zwei der effektivsten Sparmodelle sind das Hausarztmodell und das Telmed-Modell.

Doch wie funktionieren diese Modelle genau? Für wen lohnen sie sich – und worauf sollten Sie achten? In diesem Artikel zeigen wir, wie Sie mit einfachen Entscheidungen Ihre Krankenkassenprämien deutlich senken können.

1. Was sind alternative Versicherungsmodelle?

Neben dem klassischen Standardmodell mit freier Arztwahl bieten fast alle Krankenkassen günstigere Alternativen an. Diese sogenannten alternativen Versicherungsmodelle (AVM) verpflichten die Versicherten dazu, sich zuerst an eine definierte Anlaufstelle zu wenden, bevor weitere medizinische Leistungen in Anspruch genommen werden.

  • Hausarztmodell
  • Telmed-Modell
  • (Optional: HMO-Modell – Gruppenpraxis, wird hier nicht vertieft)
2. Das Hausarztmodell – persönlich und vertraut

Beim Hausarztmodell verpflichten Sie sich, bei gesundheitlichen Problemen immer zuerst Ihren angegebenen Hausarzt zu konsultieren. Nur in Ausnahmefällen (Notfall, Gynäkologe, Augenarzt etc.) dürfen Sie direkt zu einem Spezialisten.

Vorteile:

  • 10–20 % tiefere Prämien im Vergleich zum Standardmodell
  • Ihr Hausarzt kennt Ihre Krankengeschichte
  • Koordinierte Behandlung, weniger Doppeluntersuchungen

Nachteile:

  • Keine freie Arztwahl
  • Hausarzt muss erreichbar und verfügbar sein

Für wen geeignet?

  • Personen mit stabilem Gesundheitszustand
  • Menschen mit einem guten Vertrauensverhältnis zum Hausarzt
  • Familien, die Wert auf langfristige Betreuung legen
3. Das Telmed-Modell – modern und flexibel

Beim Telmed-Modell nehmen Sie im Krankheitsfall zuerst telefonisch Kontakt mit einer medizinischen Beratungs-Hotline auf. Die Berater (meist Ärztinnen und Ärzte oder medizinisches Fachpersonal) beurteilen Ihre Situation und sagen Ihnen, was zu tun ist: Selbstbehandlung, Arztbesuch, Spital etc.

Vorteile:

  • Bis zu 25 % tiefere Prämien
  • Rund um die Uhr medizinische Beratung
  • Besonders geeignet für digital affine Menschen

Nachteile:

  • Verpflichtung zur telefonischen Erstberatung
  • Keine sofortige Arztwahl möglich – ausser bei Notfällen
  • Für spontane Arztbesuche oder Spezialistenbesuche nicht ideal

Für wen geeignet?

  • Junge, gesunde Erwachsene
  • Menschen mit seltenem Behandlungsbedarf
  • Berufstätige, die Flexibilität und telefonische Beratung schätzen
4. Prämienersparnis in Zahlen

Die Ersparnis hängt vom Wohnort, der Krankenkasse und dem gewählten Modell ab. Beispiel (Person, 30 Jahre, Region Zürich):

  • Standardmodell: CHF 400.–/Monat, CHF 4’800.–/Jahr
  • Hausarztmodell: CHF 340.–/Monat, CHF 4’080.–/Jahr → CHF 720.– Ersparnis
  • Telmed-Modell: CHF 320.–/Monat, CHF 3’840.–/Jahr → CHF 960.– Ersparnis

Fazit: Schon durch den Wechsel des Modells kann man fast 1’000 Franken pro Jahr sparen – bei gleichen Leistungen.

5. Worauf Sie achten sollten
  • Vertragsbindung: Manche Modelle haben Mindestlaufzeiten
  • Ausnahmen kennen: z. B. Notfall, Gynäkologe, Augenarzt
  • Verfügbarkeit prüfen: Gibt es genug Hausärzte oder Telmed-Partner?
  • Modellwechsel ist nur jährlich möglich – Frist: 30. November
6. Modell wechseln – so geht’s
  • Prämien vergleichen auf Plattformen wie easysavers.ch
  • Modell bei Krankenkasse auswählen
  • Formular ausfüllen, ggf. Hausarzt angeben
  • Bestätigung abwarten – fertig!
Fazit

Hausarzt- und Telmed-Modelle bieten die gleiche medizinische Grundversorgung wie das Standardmodell – aber zu deutlich tieferen Prämien. Wer bereit ist, die erste Anlaufstelle zu koordinieren, spart bares Geld – ohne Qualitätseinbussen. Die Wahl des passenden Modells ist eine der einfachsten und wirkungsvollsten Möglichkeiten, Krankenkassenkosten zu senken.